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Mit falsch verstandener „Religionsfreiheit“ zur Narrenfreiheit

Olaf Latzel wurde, erwartbar, nicht wegen Volksverhetzung verurteilt. Bereits im Vorfeld des neuen Verfahrens hatte das Gericht eine Einstellung gegen Auflagen vorgeschlagen. Dem schien jetzt auch die Staatsanwaltschaft zugestimmt zu haben.

Dass Latzel 5000 Euro an das Rat und Tat Zentrum überweisen muss, mag ihn in seinem Bibelverständnis schwer treffen, aber alle Seiten wollten das Verfahren vom Tisch haben.

Latzel hatte in einem per Youtube übertragenen Seminar von den „Verbrechern vom Christopher-Street-Day“ und davon gesprochen dass: „Dieses Teuflische, kommt immer stärker, immer massiver, drängt immer mehr hinein“.

Eine vorherige Verhandlung vor dem Landgericht im Mai 2022 hatte ihn frei gesprochen, da es die Religionsfreiheit höher wertete als die Beschimpfungen Latzels, die sich ja auch in ähnlicher Form, sogar mit der Aufforderung zu Tötung, in der Bibel wiederfinden würden.

Derartige Kniefälle vor religiösen Ansichten aus antiken und mittelalterlichen Vorzeiten gibt es auch vor anderen Gerichten und Religionen. So hat erst im Juni 2024 das Landgericht Bamberg die Ehe einer fünfzehnjährigen mit ihrem Cousin für zulässig erklärt, da ja ein islamisches Scharia Gericht diese Ehe rechtmäßig geschlossen habe. Hierbei handelt es sich um einen Vertrag zwischen den Eltern der nunmehr Verheirateten, den die beiden dann noch zur Unterschrift vorgelegt bekamen. So eine Heirat ist im deutschen Recht nicht zulässig.

Es muss sich entschieden werden, ob man im 21ten Jahrhundert, Ewiggestrigen, die mit der Bibel, dem Koran oder anderen Verschwörungsbüchern die Welt erklären wollen und den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn der letzten 500 Jahr komplett verschlafen haben, den Raum gibt, damit zu hetzen und somit Gewalt zu legitimieren. Die Erde ist eben keine Scheibe.

Die Gewalt gegen queere Personen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Quelle dafür sind die Verschwörungstheoretiker in den hundert evangelikalen Bibelkreisen und Gemeinden und ihren Gesinnungsgenossen in den 30 islamistischen Moscheen in Bremen.

Latzel ist kein Einzeltäter.

Diese homophoben Prediger sind Feinde eines respektvollen Umgangs der Menschen miteinander. Und als solche muss man sie behandeln. Der wichtiger Schritt wäre, ihnen den Geldhahn aus Steuermitteln zuzudrehen. Keinen Euro für religiöse Schulen und Kindergärten.