In der evangelische Kirche in Bremen macht sich blankes Entsetzen breit. Ihr geht der Nachwuchs aus, der Abstieg zur Minderheitensekte ist nahe. Im Jahre 2019 wurden nur knapp über 800 Kindertaufen (Alter von 0 bis 14 Jahre) vollzogen. Bei über 6000 Geburten in Bremen sind das gerade mal 13 bis 14 Prozent aller Kinder, die von ihren Eltern zum Taufbecken gebracht wurden. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht den Absturz. Vor 20 Jahren lag die Zahl der Kindertaufen noch bei 2000 pro Jahr und das bei gerade mal 4700 bis 4800 Geburten. Da waren es immerhin noch noch mehr als 40 Prozent aller Kinder, die ohne selbst gefragt zu werden, zu evangelischen Christen wurden.
Da ungefähr ein Drttel aller getauften Kinder später einen Kirchenaustritt vollzieht, läßt sich die Perspektive absehen.
Entsprechend lautete die Einleitung eines Artikels der Kirchenzeitung BEK-Forum im Frühjahr 2020, „Ohne Taufe keine Kirche(nmitglieder). Die Taufzahlen entwickeln sich seit Jahren deutlich negativ.“
Damit sind die Bremer Christen nicht allein. Christliche Mehrheiten aus Mitgliedern der evangelischen und katholischen Amtskirchen gibt es nur noch in zwei von 15 deutschen Großstädten (Essen und Dortmund). In München zum Beispiel sind nur noch knapp 40 Prozent der Menschen Mitglied einer Amtskirche (Evangelisch 167 763 = 10,7 %, Katholisch 468 070 = 29,9 %)
Für Bremen gibt die Webseite der Evangelischen Kirche 182 289 Mitglieder zum 1.1.2020 an. Davon stammen ca 11 000 aus Bremerhaven bzw. dem niedersächsischen Umland. Bei 567 200 Einwohner*innen der Stadt Bremen entspricht dies gerade einem Hauch über der 30 Prozent Quote.
Daher ist es verständlich, dass die Bremer Kirchleitung heftige Anstrengungen unternimmt, um zum Beispiel unter Umgehung der Bremer Landesverfassung, in die Schulen einzuwirken.
Bisher ohne Erfolg. Die bremische Landeskirche hat seit Jahren die höchsten Austrittsraten aller evangelischen Landeskirchen.
Den „Kirchenfreund*innen“ in der Bremer Politik ist geraten, sich nicht länger an diese drastisch abschmelzende Eisscholle „Kirche“ zu binden.