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Evangelikale mit neuer Tarnung

Jetzt mehr heißt die Evangelische Allianz in Bremen, das Netzwerk der Evangelikalen „Gemeinsam für Bremen und umzu“. Es sind aber immer noch die gleichen evangelikalen Sekten, die für die Durchsetzung der Bibel als „höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“ kämpfen. Also: Für ein absolutes Abtreibungsverbot, gegen die Ehe für alle, denn praktizierte Homosexualität ist eine Sünde, für Konversionstherapien und natürlich für Unterwerfung, denn so Olaf Latzel: „wir sind alle Sklaven Gottes“.

Aber die Evangelikalen haben sich erfolgreich etabliert, wohl auch deshalb, weil die meisten Menschen nicht erkennen, dass die sogenannten „Freikirchen“ in ihrer inhaltlichen Ausrichtungen überwiegend evangelikale Sekten sind.

So spricht die Morgenandacht bei Radio Bremen zwei vom 15. bis 18. Januar der evangelikale Prediger Ingo Bröckel aus der Paulusgemeinde. Dieser erlangte in dem NDR II Filmbeitrag „Die Schwulenheiler zwei“ eine zweifelhafte Berühmtheit, da er die zuständige Kontaktperson in der bremischen Evangelischen Allianz für die Konversionstherapien war. Ein junger Mann sollte von seiner Homosexualität „geheilt“ werden.

Da Radio Bremen nur Vereinbarungen mit der katholischen und der evangelischen Landeskirche zur Übertragung der Morgenandacht hat, müsste die evangelische Kirche „ihre“ Sendezeiten an die Evangelikalen abgetreten haben und natürlich lässt sie auch die Evangelikalen Prediger täglich im Dom bibeltreu verkünden.

Aber auch politisch haben die Evangelikalen Durchsetzungsansprüche. Am 17. Januar kann mit den beiden evangelikalen Abgeordneten Sigrid Grönert (CDU, Paulusgmeinde) und Elombo Bolayela (SPD) an einer Aussprache und einer Führung in der Bürgerschaft teilgenommen werden.

Die Umbenennungspraxis ist nicht auf Bremen beschränkt. In Hamburg heißen die Evangelikalen jetzt „ Gemeinsam für Hamburg“

Wo „Gemeinsam für Bremen und umzu“ drauf steht – sind Evangelikale drin.