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Evangelikale und EKD rücken zusammen

In der öffentlichen Wahrnehmung wird oft zwischen einer liberalen, weltoffenen Evangelischen Kirche, der EKD, und den sektenhaften Evangelikalen mit rückständigen bibeltreuen Predigern unterschieden.

Dieses Bild sollte jedoch deutlich hinterfragt werden. Es gibt in den Evangelischen Landeskirchen auch solche Prediger wie Olaf Latzel und Ulrich Parzany. Die Mehrheit der Evangelikalen in Deutschland ist innerhalb der EKD aktiv.

Einen neuen Schritt der Kooperation und des gegenseitigen Anerkennens haben jetzt die Spitze der EKD und der Verband von überwiegend aus evangelikalen Sekten bestehenden „Vereinigung Evangelischer Freikirchen“ VEF, vollzogen. In einer schriftlich fixierten Erklärung haben sie die Absicht bekundet, die Zusammenarbeit auszubauen und vor allem den an der Basis schon vielfach erprobten Predigeraustausch zwischen den Religionsgemeinschaften zu vertiefen. Will heißen, der liberal christliche Gutmensch kommt Sonntags in die evangelische Kirchengemeinde seines Vertrauens und auf der Kanzel steht ein Evangelikaler, der die Predigt mit einer wortgetreuen Auslegung der Bibel gestaltet.

Bei dem Festgottesdienst in der Friedrichstadtkirche sagte EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs, die „Gemeinschaft zwischen uns als Kirchen ist die Gemeinschaft derer, die gleichermaßen Anteil haben an dem Schatz, der uns im Evangelium geschenkt ist“.

Mit der Vereinbarung ist auch die gegenseitige Anerkennung der Ausbildungen des predigenden Personals verbunden. Da den „liberalen“ universitären Ausbildungsgängen der Theologie die Studierenden ausgehen, dürfte damit der Weg frei gemacht werden für den Einsatz bibeltreuer Prediger aus evangelikalen Privathochschulen in die evangelischen Landeskirchen. Die evangelischen Kirche wird somit deutlich konservativer.

Zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen gehören insgesamt 15 Sekten mit ca. 300 000 Mitgliedern, darunter Baptisten, Pfingstler, Mennoniten, Methodisten und der Mühlheimer Verband.