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ATIB Moschee glorifiziert türkische Kriege

Zum alljährlichen Jahrestag der Eroberung Istanbuls (damals Konstantinopel) durch die osmanische Armee erscheint auf der Facebookseite der Yunus Emre Camii Moschee in Bremen Marßel eine Huldigung an die „wunderbaren Helden“ von einst. Andere Schlachten des Osmanischen Reichs und der türkischen Armee werden ebenso abgefeiert. So wurde auch der türkischen „Märtyrer“ der Operation „Olive“, gemeint ist der Einmarsch der türkischen Truppen in die von Kurden bewohnten Provinz Afrin in Syrien, gedacht.

2018 drang die türkische Armee, begleitet von islamistischen syrischen Milizen aus einem bunten Gemisch aus Muslimbrüdern und Salafisten, darunter viele übergelaufene Kämpfer von IS und Al Nusra (syrische Al Qaida) in die syrische Provinz Afrin ein. Afrin wurde damals von den kurdischen Einheiten der YPG kontrolliert, die diese zu 90 Prozent kurdisch besiedelte Provinz dem Assad Regime abgetrotzt hatten. Die türkische Armee nannte diese Besetzung „Operation Olivenzweig“. Als Ergebnis wurden hunderttausende Kurden aus ihren Häusern vertrieben. Es gab eine große ethnische „Säuberung“ mit dem Ziel, viele der aus der ganzen Welt nach Syrien gereiste Jihadisten nach ihrer militärischen Niederlage gegen Assad dort anzusiedeln. Gegen die hochgerüstete größte europäische NATO Armee der Erdogan-Türkei hatten die kurdischen Milizen keine Chance.

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages kam in einer rechtlichen Beurteilung nicht umhin, diesen Kriegseinsatz als völkerrechtswidrig zu bezeichnen. Besetzungen von Territorien anderer Länder scheinen zur Zeit ein Mittel der türkischen Politik zur Wiedererrichtung des Osmanischen Reiches zu sein. Ebenso werden die Militärverbände der Muslimbrüder in Lybien, dem Jemen, Somalia und dem Irak von der Türkei und dem ebenfalls dem Muslimbrüder-Islam anhängenden Katar mit Waffen und Geld unterstützt

Wer der Meinung ist, in Moscheen würde nur gebetet, sollte sich dringend korrigieren. In den ATIB Moscheen hat eine Symbiose von rechter türkischer Politik und sunnitischer konservativer Koranauslegung stattgefunden. ATIB ist der religiöse Verband der faschistischen Grauen Wölfe.

Fälschlicherweise wird diese rechte ATIB Bewegung hierzulande als bloße religiöse Einrichtung betrachtet, der die Rechte der freien Religionsausübung zustehen und die mit anderen religiösen Verbänden und Kirchen gleichgestellt werden sollte. Die Außendarstellung der ATIB Moschee in Marßel ist keine Ausnahme. Anhänger*innen des politischen Islam haben eine Agenda, in der die ganze Gesellschaft den islamischen Prinzipien unterworfen werden solle. Im Falle der ATIB Moscheen ist dieses Ziel mit dem türkischem Nationalismus eine Symbiose eingegangen

Dass die ATIB Moschee die Nähe zu Salafisten nicht scheut, wird auch deutlich, dass sie ihre Anhänger zu einer Beerdigungszeremonie im Islamischen Zentrum im Breitenweg aufruft.