Milli Görüs feiert ihren antisemitischen Gründer, den Islamisten Erbakan
Am 26. Februar lud die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs Moscheegemeinden in Bremen zu einem Gedenken an den Gründer der Bewegung Milli Görüs (Nationale Sicht) in ihre Zentrale in der Sonneberger Str. 18. Dort hat die islamische Föderation Bremen, eine Milli Görüs Moschee und der Akademiker Bund seinen Sitz. Beworben wurde die Veranstaltung auch auf mehren Seiten der sieben Moscheegemeinden die zu Milli Görüs (Islamische Gemeinschaft Milli Görüs, IGMG) in Bremen gehören.
Seines Gründers zu Gedenken ist an sich normal. Wenn es sich jedoch um den Islamisten, Antisemiten und ausgewiesenen türkischen Nationalisten Erbakan handelt, ist dies schon problematisch, da es geistige Nähe bekundet. Erbakan gründete ab den 70iger Jahren mehrere politische Parteien, die sich der Islamisierung der Türkei verschrieben haben. Mit samt den zugehörigen Moscheen bilden sie die Milli Görüs Bewegung, die auch in Europa organisiert ist. Zuletzt, vor seinem Tod 2011 war er Vorsitzender der Saadet Partei (Glückseeligkeits Partei). Deren Büro in Bremen befindet sich in der Gröpelinger Heerstr.. In den Jahren 1996/97 war er Ministerpräsident der Türkei. Der jetzige Präsident Erdogan gilt als Ziehsohn Erbakans. Erdogans politische Laufbahn begann in den zahlreichen islamistischen Erbakan Parteien.
Die IGMG wird dem legalistischen Islamismus zugerechnet. Die Milli Görüs-Bewegung in der Türkei ist die Mutterbewegung des türkischen Islamismus und gilt als türkischer Ableger der Muslimbruderschaft. Erbakan machte zahlreiche ideologische Anleihen bei einem der zentralen der Vordenker der Muslimbrüder Sayyid Qutb. Zentrale Forderung ist die Einführung der Scharia. Auf Grund der geistigen Nähe haben die Muslimbrüder auf eine eigene Organisierung in der Türkei verzichtet.
Milli Görüs hat in der Vergangenheit oft betont, sich vom türkischen bzw. islamistischen Einfluss entfernt zu haben. Die Huldigung Erbakans als großem Vordenker bezeugt das Gegenteil.
In einem Interview mit der „Welt“ vom 8.11.2010 machte er folgende Äußerungen.
Zu Milli Görüs (IGMG) gehören in Bremen folgende Moscheen:
Fatih Moschee in Gröpelingen, Zeynel Abidin Moschee -Blumenthal, Ayasofya Moschee – Huchting, Quba Moschee – Hemelingen, Mescid-i Aksa Moschee – Osterholz, Eyub Sultan Moschee – Vahr und die Hicret Moschee in der Neustadt und als Dachverband die Islamische Föderation. Zusammen bildet Milli Görüs den stärksten Block in der Schura Bremen in der sie den Vorsitzenden, den Generalsekretär und weitere Beisitzer stellen.