Öffentlich hat sich der Kirchenausschuss der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) im Fall Olaf Latzel als weltoffene Einrichtung präsentiert, indem sie den homophoben Pastor von der Kanzel geholt hat. Aber trotzdem und im Widerspruch dazu geht die Förderung der Evangelikalen innerhalb der BEK munter weiter. Die Evangelikalen halten praktizierte Homosexualität für eine Sünde und „Gender“ für einen Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung. Das jüngste Beispiel für die Förderung ist die „mobile Kirche“ und das Weihnachtssingen der Evangelikalen um den zentralen Angestellten der BEK, Johannes Müller.
Müller leitet seit 2014 das Projekt „Lighthouse“, finanziert und von der BEK Leitung durch ein Gremium begleitet. Sitz von „Lighthouse“ ist das ehemalige Pfarrgebäude der Martinigemeinde in der Innenstadt. Über Johannes Müller werden zentrale missionarische Aktionen, so dass Weihnachtssingen, vor Corona mit tausenden TeilnehmerInnen im Stadion des BSV in Utbremen organisiert. Müllers „Lighthouse“ ist federführend bei „The Turning“ bei dem Aktivisten der evangelikalen Kirchengemeinden, ähnlich wie die Zeugen Jehovas an Türen klingeln und Passanten auf den Straßen christlich bekehren wollen. „Männertreffen“ gehören ebenfalls zu Programmangebot von Lighthouse.
Das Projekt „Lighthouse“ ist seit Neuestem als Mitglied der Bremer Evangelischen Allianz, dem Zusammenschluss der Evangelikalen ,auf deren Webseite aufgeführt und Johannes Müller ist bei den bremer Evangelikalen sogar Vorstandsmitglied.
The Turning, das Weihnachtssingen, die jeweils Donnerstags auf dem Marktplatz stattfindenden öffentlichen Gebetsveranstaltungen und die vor Corana durchgeführten Lobpreisgesänge in der Überseestadt sind getragen von Personen aus zahlreichen evangelikalen freikirchlichen Gemeinden, Pfingstlern und Baptisten und den acht evangelikalen Gemeinden innerhalb der BEK.
Ab Ende November rief das Lighthouse zu öffentlichem Adventssingen in diversen Stadtteilen auf. Dabei kam das neueste „missionarische“ Ausrüstungsstück des „Lighthouse“, eine auf einem Anhänger montierte fahrbare Kirche zum Einsatz. Dieses missionarische Hilfsmittel ist Johannes Müller auch eine eigene Webseite wert.
Screenshot 3. Januar 2021
Zahlreiche aktive Personen und SängerInnen bei den Adventssingen, etwa vor dem Rathaus oder dem Bahnhof Vegesack kamen aus den evangelikalen Freikirchen. Es handelte sich somit mehr um einen gemeinsame Aktion der Evangelikalen, innerhalb und außerhalb der BEK als um einen originären Auftritt der Amtskirche. Zwar schmorten die evangelikalen AktivistInnen beim Adventssingen vornehmlich im eigen Saft aber sie haben tapfer das Fähnlein der Gottesverehrung hoch gehalten.
Diese evangelikalen Aktivitäten werden von der offiziellen Amtskirche um die „weltoffenen“ Präsidentin Edda Bosse und dem sich liberal darstellenden Schriftführer Kuschnerus finanziert. Johannes Müller kann sich überall als Vertreter der BEK vorstellen, ohne dass zahlreiche Institutionen merken, dass sie es mit einer der zentralen Figuren der evangelikalen Scene in Bremen zu tun haben. „Innovation und Kontaktpflege“ lassen sich somit durchaus mit evangelikaler Mission übersetzen.
Wofür stehen Johannes Müller und die Evangelikalen ?
»Deutsche Evangelische Allianz: Leitgedanken zu Ehe und Homosexualität vom 29. September 2017
Die Frage nach der Bewertung von Homosexualität wollen wir – wie andere ethische und theologische Fragen – auf der Grundlage der Heiligen Schrift klären. Sie ist für uns das geschriebene Wort Gottes und verbindlicher Maßstab in allen Fragen des christlichen Glaubens und der Lebensführung. …
Die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis ist mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar (3. Mose 18, 22; 20,13; Römer 1, 24–27; 1. Korinther 6, 9; 1. Timotheus 1, 10).
Daraus ziehen wir die Schlussfolgerung, dass homosexuelle Partnerschaften der Ehe nicht gleichgestellt werden können.«
In obiger Erklärung geben die Evangelikalen folgende Textstelle aus der Bibel an.
»Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben.« (3. Buch Mose 20,13)
Wer das Gehalt von Johannes Müller, die Ausstattung von Lighthouse und die mobile Kirche bezahlt, muß sich schon den Vorwurf gefallen lassen, damit Homophobie und Genderhasser zu unterstützen.