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Graue Wölfe – islamistische Rechte in Bremen

Die Grauen Wölfe sind eine explizit nationalistische, Islamistische Bewegung, die ihren Ursprung in der Türkei hat. In den 1960iger Jahren entstand sie als außerparlamentarische Bewegung, die zum Teil mit erheblicher Gewalt, darunter mit zahlreichen Morden, in der Türkei gegen Gewerkschafter und Linke vorging. Aus ihr ist die MHP, eine ultranationalistische, islamistische Partei hervorgegangen, die Erdogan unterstützt und mit der AKP eine Koalition bildet. MHP Gründer Alparslan Türkes war ein glühender Verehrer Adolf Hitlers. Ebenfalls dem Spektrum der Grauen Wölfe in der Türkei zuzuordnen ist die Partei der Großen Einheit (BBP)

Die Bewegung nennt sich die Ülkücü (Idealisten) Bewegung und tritt für eine neue Weltordnung unter Führung der Türkei ein. Ihnen schwebt ein großtürkisches Reich (Turan) der turksprachigen Bevölkerung von Aserbeidschan, Kasachstan unter Einschluss der Uiguren und der entsprechenden chinesischen Provinz vor. Dieses „Turan“ soll aus einer Symbiose aus sunnitischem Islam unter Anwendung der Scharia und dem nationalistischen Türkentum gebildet werden.

Auch wenn innerhalb der Grauen Wölfe aus taktischen Gründen eine offene rassistische Position ausgeblendet oder häufig geleugnet wird, bildet Der „Rassismus einen zentralen Pfeiler der MHP-Ideologie. Er richtet sich vor allem gegen Armenier, Kurden und Juden. Nihal Atsız, ein Vordenker der Grauen Wölfe, hat die wichtigsten Elemente des Turkismus vor mehr als 60 Jahren wie folgt formuliert: „Ein Türke glaubt an die Überlegenheit der türkischen Rasse, schätzt deren nationale Vergangenheit und ist bereit, sich für die Ideale des Türkentums zu opfern“ … Nicht zuletzt zeigt sich der Rassismus von MHP und Grauen Wölfen auch in der kurdenfeindlichen Positionierung, etwa der drohenden Aussage von Alparslan Türkeş: „Wenn ihr Kurden weiterhin eure primitive Sprache sprecht (…), werdet ihr von den Türken auf die gleiche Weise ausgerottet, wie man schon Georgier, die Armenier und die Griechen [auf türkischem Boden] bis auf die Wurzeln ausgerottet hat.“ 

Zitiert nach Rainer Werle/ Renate Kreile (1987): Renaissance des Islam. Das Beispiel Türkei. Hamburg, S. 90.

Hintergrundinfo: https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/260333/graue-woelfe-die-groesste-rechtsextreme-organisation-in-deutschland

Unter den nach Europa eingewanderten Menschen aus der Türkei wurden seit den 1970iger Jahren entsprechende Strukturen aufgebaut. Diese umfassen die Ülkücü Vereinigung selbst, aber auch entsprechenden islamischen Moscheegemeinden. Die Grauen Wölfe sind eine ultranationalistisch islamistische Bewegung, die in Deutschland die Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e. V. (ADÜTDF), die Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine (Moscheen) in Europa e. V. (ATIB) und den Verband der türkischen Kulturvereine in Europa (ATB) umfasst.

1978 hat Franz Joseph Strauss dem MHP Gründer Alparslan Türkes in einem Gespräch die Unterstützung für den Aufbau der („Ülkücü“) Organisationen in Deutschland zugesagt.

Die ATIB Moscheen sind in Europa in den entsprechenden Muslimischen Dachverbänden, in Deutschland dem Zentralrat der Muslime (ZMD) und in Bremen in der Schura organisiert. Der stellvertretende ZMD Vorsitzende, Celebi, ist Vorsitzender von ATIB in Deutschland. Der größte Teil der ATIB Imame wird von der türkischen Religionsbehörde Diyanet in die Bundesrepublik entsandt. Oft gehen die islamistischen Nationalisten gegen ihre politischen Gegner gewaltsam vor. In Wien haben Graue Wölfe im Juni 2020 Hetzjagden gegen Kurden und Gewerkschafter veranstaltet. Dazu waren Jungislamisten aus Deutschland und ganz Österreich angereist. diepresse.at, 25. Juni 2020

In Bremen sind mindestens zwei Organisationsansätze den Grauen Wölfen zuzuordnen.

– Türkische Familien Union e. V. in der Waller Heerstraße

Es handelt sich dabei um ein Ladenlokal für Veranstaltungen und Gruppenangebote, darunter Hausaufgabenhilfe für Kinder. Hier ist auch der Sitz der MHP Gruppierung im Bremer Raum.

https://taz.de/Graue-Woelfe-in-Bremen/!5530012

– Moscheegemeinden des Dachverbandes ATIB

Den größten aktiven Mitgliederstamm und damit den größten Einfluss dürften die beiden Moscheegemeinden aus dem Spektrum der „Grauen Wölfe“ haben. Es sind die ATIB Moscheen in der Helsingborger Str. 105 in Bremen Marßel (Yunus Emre Camii) und in der Graubündener Str. 88 in Osterholz (Merkez Hz Meryem Camii). Beide verfügen über aus der Türkei nach Deutschland geschickte Imame und ein umfängliches Angebot für eigene Kinder-, Jugend-, und Frauengruppen, angeleitet durch geschultes Personal. Vor den Corona Zeiten wurden auch regelmäßig „Hauskreise“ durchgeführt, zu denen insbesondere Jugendliche eingeladen wurden. Dabei wird auch den gefallenen Helden (Märtyrern) der türkischen Armee gedacht und schon die Kinder auf die Türkei und ihre großen Anführer Erdogan und Türkes eingeschworen. In Bremen Marßel ist im Dezember 2020 ein neuer in der Türkei ausgebildeter Imam empfangen worden.

Für größere Veranstaltungen konnten sie Referenten aus anderen muslimischen Verbänden einladen, so den Vorsitzenden des islamischen Hilfswerks „Help Dunya“ Morteza Eshghparast. In einem „Hauskreis“ der Moschee in Marßel referierte auch Ridvan Dindar, der für die Schura und Ditib in den Rundfunkrat von Radio Bremen entsandt ist.

Zu den Lieblingsreferenten beider ATIB Moscheen zählt der CDU Bürgerschaftsabgeordnete Oguzhan Yazici, der sowohl für Veranstaltungen, „Hauskreise“ und andere Aktivitäten zur Verfügung stand. Seine politische Nähe zu beiden ATIB Moscheen ist offenkundig.

Die ATIB Moschee in Marßel konnte auch einen „interreligiösen Dialog“ Partner in der Söderblohmgemeinde, einer evangelischen Kirche, die auch dem evangelikalen Netzwerk „Evangelische Allianz“ angehört, gefunden werden.

Angesichts der Inhalte der ATIB Moscheen und ihrer Anbindung an die Bewegung der Grauen Wölfe ein politischer Irrtum. Wie passt dies zur vollzogenen bzw, geplanten Aberkennung der Gemeinnützigkeit von VVN oder Attack ?

Es ist Zeit für eine Änderung des Umgangs mit nationalistisch islamistischen Organisationen.

Facebook Screenshots abgerufen im Dezember 2020