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Kirchensteueranteil in Bremischen Kindergärten ab 2025 auf Null (0) reduziert


Mission zum Nulltarif

Kindergärten sind ein begehrtes Instrument von missionarisch ambitionierten Religionsgemeinschaften, neue AnhängerInnen und gläubige BeitragszahlerInnen zu gewinnen.

So auch die evangelische Kirche in Bremen. Der Landesverband der evangelischen Kitas ist mit 65 Einrichtungen immerhin der zweitgrößte Kindergartenbetreiber Bremens. Sechs dieser Kitas werden von Evangelikalen innerhalb der evangelischen Kirche betrieben.

Lange galt es als gesichert, dass auch Mittel aus den Kirchensteuern in die Kindergärten fließen. Viele Menschen sahen darin einen Grund, nicht aus der Kirche auszutreten, da ja mit ihrem Geld soziale Einrichtungen finanziell unterstützt werden.

Aber im verwobenen bremer Geflecht von Kirche und Staat, es gibt auch Menschen, die dieses Verhältnis als Filz bezeichnen würden, ist es der evangelischen Kirche gelungen ihren Eigenanteil an der Finanzierung der Kitas erheblich zu drücken: So lag der Eigenanteil der Kitakosten der Kirche aus
Kirchensteuermitteln im Jahre 1998 noch bei 18,91 Prozent der Kosten und sank in den Folgejahren kontinuierlich. Im Jahre 2022 waren es noch 5,92 Prozent und durch die Anrechnung der Eigenleistungen der Kirche bleiben nach 2024 „in Echt 0 „ Prozent der Kosten der Kitas übrig, die von der Kirche selbst zugesteuert werden.

Diese Einschätzung „in Echt 0“ stammt von Herrn Carsten Schlepper, Leiter des Verbandes der evangelischen Kitas in Bremen – geäußert auf dem Kirchentag der Landeskirche am 29. November. Schlepper muss schließlich wissen, wie sich seine Einrichtungen finanzieren.

Und zur missionarische Rolle seiner Einrichtungen ließ er folgendes Verlauten: „Kitas … das ist sozusagen das Pfund, mit dem Sie (die Delegierten) in ihren Gemeinden wuchern können (Beifall im Saal) durch die Kitas bringen Sie aus den Gemeinden heraus in die Stadt ein Angebot, das überwiegend refinanziert wird … „ Die Refinanzierung kommt von der Stadt Bremen aus allgemeinen Steuermitteln aller BürgerInnen, die es der Minderheit der evangelischen Christen (ca. 3000 aktive Mitglieder, 26 Prozent der Bevölkerung) ermöglicht Mission zu betreiben. Da kommen PastorInnen in die Kitagruppen und erzählen von Jesus und Gott, bereiten den jährlichen Kindergottesdienst vor, zu dem selbstverständlich alle Eltern eingeladen sind und werben für die Tauffeste in Kita und Kirche.

Den Kirchen laufen die Mitglieder in Scharen davon und damit geht auch das Kirchensteueraufkommen zurück, minus drei Prozent in 2023, und der Staat stopft die so entstehenden finanziellen Lücken bei den Kirchen.

Trennung von Kirche und Staat ist das nicht.